FAQ – Häufig gestellte Fragen

Klinische Studien sind medizinische Forschungsstudien, die freiwillige Teilnehmer involvieren. Sie werden von Medizinern und Wissenschaftlern konzipiert, um bereits existierende Medikamente oder Behandlungen (z.B. Chemotherapie), medizinische Prozeduren (wie Operationen) und Vorrichtungen/Geräte (z.B. Herzklappe) zu vergleichen und um herauszufinden ob diese besser sind als jene, mit denen Patienten bereits standardmäßig behandelt werden.
Alle Medikamente, Behandlungen, Prozeduren und Vorrichtungen, die Patienten heute erhalten, wurden zuerst in klinischen Studien getestet.
Die Teilnahme an einer klinischen Studie kann Ihnen den Zugang zu den am weitesten fortgeschrittenen Behandlungen ermöglichen, manchmal Jahre bevor diese allgemein verfügbar sind.
Die Therapie wird zudem sorgfältig und engmaschig von Experten betreut.
Bevor ein Medikament an einem Menschen getestet werden darf, erfolgt eine umfassende Testung hinsichtlich Wirksamkeit und Effektivität anhand von Versuchen mit Tumorzellen und im Rahmen von Tierexperimenten im Labor. Zudem müssen alle klinischen Studien strengen gesetzlichen Regularien zur Sicherheit der Patienten folgen.
Trotzdem können klinische Studien Risiken mit sich bringen.
Mögliche Risiken könnten sein, dass Nebenwirkungen stärker sind, als während einer Standardtherapie.
Es könnten auch Nebenwirkungen auftreten, die der behandelnde Arzt nicht erwartet hat.
Neue Behandlungen sind nicht immer wirkungsvoller als Standardtherapien. Wie auch bei Standardtherapien ist es möglich, dass die neue Behandlung nicht bei jedem Patienten wirkt.
Ein Placebo ist ein Medikament ohne therapeutischen Effekt. Viele Menschen sind der Auffassung, dass in klinischen Studien Placebos verwendet werden, allerdings gilt dies nur für einen sehr kleinen Teil klinischer Studien. In der Regel erhalten Sie als Patient mindestens die in Deutschland etablierte Standardtherapie für Ihre Erkrankung.
Wenn ein Placebo Teil einer klinischen Studie ist, die für Sie in Frage käme, werden Sie darüber ausführlich vor einer Teilnahme informiert. Sie würden nur dann für eine solche Studie in Erwägung gezogen, wenn diese sicher und medizinisch angemessen ist.
Die Kosten für Diagnostik und Therapie werden vom Sponsor der klinischen Studie getragen.
Abhängig von der jeweiligen klinischen Studie sind Fahrtkostenerstattungen und/oder Erstattungen für Übernachtungskosten möglich. Informieren Sie sich hierzu bei Ihrem behandelnden Arzt.
Für jede klinische Studie gibt es Kriterien, die für eine Teilnahme erfüllt sein müssen (sog. Einschlusskriterien), sowie Kriterien, die zur Sicherheit des Patienten und für die Objektivierbarkeit der Studie nicht erfüllt sein dürfen (sog. Ausschlusskriterien).
Diese Kriterien werden kritisch durch den behandelnden Arzt geprüft. Meistens handelt es sich um Kriterien wie Alter, Geschlecht, Art und Stadium der Erkrankung, bestimmte Eigenschaften der Erkrankung und Vorerkrankungen oder Begleiterscheinungen der bisherigen Therapie.
Es ist ratsam, bereits zu dem Zeitpunkt, an dem Sie die Diagnose Krebs erhalten, mit Ihrem Arzt über klinische Studien zu sprechen.
Jeder Patient sollte in Betracht ziehen, an einer klinischen Studie teilzunehmen. Es gibt sowohl klinische Studien für Patienten, die neu mit Krebs diagnostiziert wurden, als auch für Patienten die bereits Krebs hatten, der sich ausgebreitet hat oder zurückgekehrt ist.
Sie können die Teilnahme an einer klinischen Studie jederzeit abbrechen. Ihr behandelnder Arzt wird Sie weiterhin bestmöglich behandeln.
Klinische Studien sind sicher.
Zu dem Zeitpunkt, zu dem eine klinische Studie für Patienten zugänglich gemacht wird, wurde die Behandlung bereits umfassend in Laborversuchen getestet.
Alle klinischen Studien müssen strengen gesetzlichen Regularien zur Sicherheit der Patienten folgen. Sie werden regelmäßig überprüft um sicherzustellen, dass die Risiken für die Patienten so niedrig wie möglich sind.
In Phase I Studien wird ermittelt, ob Behandlungen sicher sind und wie sie bestmöglich angewendet werden können.
In Phase II Studien wird ermittelt, ob eine Behandlung effektiv ist, oder wirksam dazu beiträgt, die jeweilige Krankheit zu behandeln.
In Phase III Studien wird ermittelt, ob eine neue Behandlung besser funktioniert als die bisher am besten bekannte oder standardmäßig durchgeführte Behandlung gegen Krebs.
Sofern die neuartige Therapie die Effektivität der bislang etablierten Therapie deutlich verbessert, führt diese Phase meistens zur Zulassung der neuen Therapie. Bei seltenen Krebserkrankungen oder eingeschränkten Behandlungsmöglichkeiten und einer deutlichen Verbesserung der bisherigen Therapie kann es in Einzelfällen bereits auch zu einer Zulassung in früheren Studienphasen kommen.
Phase IV Studien ermitteln die Langzeit-Sicherheit sowie Nutzen und Nebenwirkungen von bereits genehmigten Medikamenten und Behandlungen. Diese Studien sind sehr selten.