Molekulares Tumorboard
Das Molekulare Tumorboard (MTB) am CCC München verfolgt das Ziel Patienten ohne erfolgsversprechende Therapieoptionen oder mit seltenen Tumorerkrankungen eine individuelle Therapie im Rahmen klinischer Studien oder eines individuellen Heilversuchs zu ermöglichen. Grundlage für eine Vorstellung im MTB ist häufig die Durchführung einer erweiterten molekularen Diagnostik (z.B. Sequenzierung des Tumorgenoms). In diesem Zusammenhang kann das Molekulare Tumorboard auf die große Expertise der lokalen Pathologie, insbesondere im Bereich molekulare Pathologie, zurückgreifen.
Das MTB kann auf alle Kompetenzen und Ressourcen der verschiedenen Zentren des CCC München zurückgreifen. Diese befinden sich überwiegend an den Standorten Klinikum der Universität München (Campus Innenstadt und Großhadern) sowie am Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München. Um trotz der räumlichen Distanz regelmäßig seltene und komplexe Tumorerkrankungen besprechen zu können, nutzt das MTB ein standortübergreifendes Videokonferenzsystem.
Patientenanmeldung
Auswahlkriterien
Patient mit
- fortgeschrittener Tumorerkrankung
- nach Durchlaufen der Standardtherapie
- ohne erfolgsversprechende Therapieoption
- mit seltener Tumorentität / molekularpathologischem Profil
- mit ungewöhnlichem klinischen Verläufen
- kommt für experimentelle Therapie in Frage
Weitere Kriterien
- Vorstellung im organbezogenen Tumorboard bereits erfolgt
- Patienten mit extern durchgeführter Diagnostik können eingebracht werden
Hinweise
Eine frühzeitige und vollständige Anmeldung ist wichtig. Bitte beachten Sie, dass die Diagnostik bis zu vier Wochen dauern kann.
Methodenspektrum der molekularen Diagnostik
- Zielgerichtete Gensequenzierung ("gene panel sequencing")
- Genom- / Exomsequenzierung (in Kooperation mit DKTK MASTER)
- Genexpressionsanalysen (Microarray, Nanostring)
- Zirkulierende Tumor-DNA, zirkulierende Tumorzellen
- Immunmodulatorische Marker (Checkpoint-Moleküle usw.)
- Methylierungs-Analysen (Microarrays, Sequenzierung)
- Proteom-Analysen
- In-vitro-Assays (z.B. Sphäroidmodell)
- Xenograft-Modelle
Modellvorhaben nach §64e SGB V
Das Modellvorhaben nach §64e SGB V (kurz: „MV“) richtet sich an Patient:innen mit onkologischen Erkrankungen oder mit Verdacht auf erbliche Tumorleiden. Im Rahmen eines strukturierten Ablaufs erfolgen eine umfassende Diagnostik und Therapiefindung. Dabei kommt die sogenannte Genomsequenzierung zum Einsatz. Diese Technologie ermöglicht die präzise Untersuchung der Erbinformationen und kann wichtige Einblicke in die Grundlage der Erkrankung liefern. Idealerweise führt dies zur Erstellung von individuell angepassten Therapieplänen (personalisierte Medizin). Das Projekt wird vom Bundesministerium für Gesundheit unterstützt und von den gesetzlichen Krankenkassen finanziert. Die Teilnahme am Modellvorhaben Genomsequenzierung ist freiwillig. Ziel des MV ist die Integration moderner Diagnostik in die Routineversorgung.
Das ZPM (Zentrum für Personalisierte Medizin) beteiligt sich am bundesweiten Modellvorhaben zur Genomsequenzierung bei Krebserkrankungen (§ 64e SGB V). Ziel ist es, durch eine umfassende molekulare Analyse neue, individuell zugeschnittene Therapieoptionen zu identifizieren – insbesondere, wenn herkömmliche Behandlungen ausgeschöpft sind.
Ihre Vorteile:
- Ausführliche Aufklärung durch unser Expert:innen
- Interdisziplinäre Besprechung ihrer Befunde im Molekularen Tumorboard (MTB)
- Zugang zu modernster molekularer Diagnostik
- Kostenübernahme durch die Krankenkasse
- Beitrag zur Forschung (freiwillig)
Teilnahmebedingungen:
Das Modellvorhaben richtet sich an Patient:innen mit fortgeschrittenen Krebserkrankungen. Die Entscheidung zur Teilnahme wird gemeinsam mit Ihnen im Rahmen eines ärztlichen Beratungsgesprächs getroffen. Zusätzlich erfolgt eine Falldiskussion in unserem molekularen Tumorboard (MTB). Für die Teilnahme am Modellvorhaben ist eine einmalige Vorstellung in unserer Ambulanz/Klinik notwendig. Sofern Sie noch nicht bei uns in Behandlung sind, benötigen Sie hierfür eine Überweisung.
Kontaktieren Sie Ihre behandelnde Onkologin/ Ihren behandelnden Onkologen oder unser ZPM-Team für weitere Informationen.
Das Zentrum für personalisierte Medizin (ZPM) München bietet im Rahmen des Modellvorhabens Genomsequenzierung (§64e SGB V) die Möglichkeit einer genomweiten Sequenzierung von onkologischen Patient:innen nach Durchlaufen der Standardtherapieoptionen. Für den Einschluss ist eine einmalige Vorstellung am ZPM erforderlich, die Behandlungsführung verbleit jederzeit beim Primärbehandler. Alle notwendigen logistischen Schritte unternimmt das Team des ZPM.
Nutzen für Ihre Patient:innen:
- Identifikation potenziell therapierelevanter molekularer Alterationen
- Strukturierte Befundbesprechung im Molekularen Tumorboard (MTB)
Nutzen für Zuweiser:innen
- Aufklärung Ihrer Patient:innen und Organisation aller notwendigen Schritte über das ZPM
- Übermittlung eines klinisch validierten Befunds
- Mitteilung möglicher Studienoptionen
- Unterstützung bei Erstellung von Anträgen auf Kostenübernahme
Ablauf:
Nach Aufklärung und Indikationsstellung erfolgen Diagnostik, Befunderstellung und die interdisziplinäre Falldiskussion im MTB. Sie erhalten einen detaillierten Tumorboardbeschluss mit allen für Sie relevanten Informationen.
Kontakt
Dr. C. Benedikt Westphalen
LMU Klinikum
Dr. Sebastian Lange
TUM Klinikum Rechts der Isar