Präventionszentrum Bewegung
Dass körperliche Aktivität bei der Vorbeugung vieler Krebsarten eine Rolle spielt, ist allgemein bekannt. Doch Bewegung hilft ebenso bei der Verringerung der Nebenwirkungen der Behandlung, der Beschleunigung der Genesung nach einer Krebsdiagnose und der Verbesserung der Überlebenschancen.
Beobachtungsstudien zeigen substanzielle Beweise dafür, dass ein höheres Maß an körperlicher Aktivität geeignet ist, um das Risiko einer Vielzahl von Krebsarten zu verringern.
Prinzipiell sind körperliche Aktivität und Sport nicht nur sicher, sondern auch effektiv. Sie führen zu Verbesserungen der physischen Funktionsfähigkeit, der Lebensqualität und der krebsbedingten Müdigkeit (Fatigue) sowie psychologischer Faktoren.
Die verbesserte Physis zeigt sich darin, dass der Körper mehr Sauerstoff aufnehmen kann, was sich in verbesserter muskulärer Kraft und Ausdauer sowie in höherer Beweglichkeit der durch die Therapie eingeschränkten Körperteile äußert. Dies führt wiederum zu einem verminderten Risiko für andere Zivilisationskrankheiten.
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Standort Zentrum
Klinikum rechts der Isar
81675 München
Standort Nordwest
O2 Tower München
80992 München
Standort Südwest
Zentrum für Kardiologie am Klinikum Starnberg
82319 Starnberg
Eine Krebserkrankung geht oft mit vielen körperlichen Veränderungen und Anpassungen einher. Insbesondere nach einer Operation oder einer anschließenden Behandlung durch Chemotherapie bzw. Bestrahlung fällt es vielen Patienten zum einen schwer, sich wieder zu körperlicher Aktivität zu motivieren. Zum anderen besteht auch eine gewisse Angst oder Unsicherheit, inwiefern der durch die Krebstherapie angeschlagene Körper belastet werden kann. Diese Fragen können Sie bzw. sollen Sie mit Ihrem behandelnden Onkologen immer abstimmen. Noch besser ist jedoch die Beratung in einer speziellen Sprechstunde zum Thema "Bewegung und Krebs". Im Rahmen eines intensiven Patientengesprächs und mithilfe von Daten aus der sportmedizinischen und sportwissenschaftlichen Diagnostik, z.B. einem Ausdauertest auf dem Fahrradergometer, wird für jeden Patienten ein individuelles Bewegungskonzept erstellt.
Möglich ist eine solche Beratung am Zentrum für Prävention, Ernährung und Sportmedizin am Klinikum rechts der Isar in München. In einem persönlichen Beratungsgespräch wird Ihnen das Thema Sport und Krebs nähergebracht, die Hintergründe erklärt und Sie erhalten erste Empfehlungen für Ihr individuelles Training.
Zentrum für Prävention, Ernährung und Sportmedizin am Klinikum rechts der Isar in München
Leitung: Ärztlicher Direktor: Universitätsprofessor Dr. med. Martin Halle
Präventionszentrum
Standort Nordwest (O2 Tower München)
80992 München
Präventionszentrum
Standort Zentrum (Klinikum rechts der Isar)
81675 München
Präventionszentrum
Standort Südwest Zentrum für Kardiologie (am Klinikum Starnberg)
82319 Starnberg
Anfahrt mit dem Auto (Standort Zentrum)
Falls Sie mit dem Auto anreisen, bedenken Sie, dass Sie im Berufsverkehr mit ca. einer Stunde Fahrzeit vom Stadtrand bis zur Innenstadt rechnen müssen. Mit einem Routenplaner erhalten Sie eine individuelle Wegbeschreibung. Am Klinikum gibt es begrenzte Parkmöglichkeiten:
- gebührenfreie Kurzzeitparkplätze an der Ismaninger Straße sowie an der Einsteinstraße
- gebührenpflichtiger Besucherparkplatz Einfahrt Trogerstraße (erste Stunde kostenlos, jede weitere Stunde 2,50 Euro)
Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln (MVG) ab Hauptbahnhof (Standort Zentrum)
Folgen Sie der Beschilderung zu den U-Bahn-Linien U4 und U5. Vor Betreten des U-Bahn-Bereichs müssen Sie sich einen gültigen Fahrausweis kaufen und entwerten. Nehmen Sie die Rolltreppe zum Bahnsteig "U4 Arabellapark / U5 Neuperlach" und fahren mit der U4 oder U5 vier Haltestellen bis zum Max-Weber-Platz. Folgen Sie von hier dem Wegweiser "MRI" in die Ismaninger Straße.
Viele Krebspatienten fühlen sich, insbesondere in der Frühphase ihrer Erkrankung und während der belastenden Therapie, beim Hinweis „Sport“ zu treiben überfordert und weisen die Ratschläge zurück. Dabei wird der Begriff „Sport“ in dieser Situation häufig missverständlich benutzt. Er bedeutet eben nicht, bis an die eigene Leistungsgrenze zu gehen und z.B. mit hochrotem Kopf völlig außer Atem durch den Park zu joggen. Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten auch als „erkrankter“ Mensch das Leben aktiv zu gestalten. Sie können selbst aktiv gegen Ihre Erkrankung angehen, Sie gewinnen Ihre Selbstbestimmung zurück, verbessern Ihre Lebensqualität und damit das seelische Wohlbefinden.
Aber was genau ist „körperliche Aktivität“ und wie sind die unterschiedlichen sportlichen Aktivitäten zu werten? Ist es besser zu Schwimmen, zu Gehen oder ein Krafttraining zu absolvieren? Was bedeutet „wenig, moderat und intensiv“ in diesem Zusammenhang? Wie messen wir „Intensität“?
Zur besseren Vergleichbarkeit von körperlicher Aktivität ist die Maßeinheit MET (metabolic equivalent) als Maß von Sauerstoffverbrauch und Energieumsatz eingeführt worden. MET-Werte bezeichnen die Energie, die bei entsprechender Tätigkeit innerhalb einer Stunde (h) verbraucht wird. Sie sind unabhängig von der Art der Bewegung. Die nachfolgende Liste zeigt, dass neben Freizeitaktivitäten auch körperliche Betätigungen im Berufsleben und Haushalt hohe MET-Werte besitzen. Gartenarbeit, Rasen mähen und Tanzen sind demnach mit hohem Energieverbrauch verbunden. Aber auch Aktivitäten wie Klavierspielen leisten einen Beitrag zur körperlichen Aktivität und wirken sich somit positiv auf die Vorbeugung und Behandlung von Krebserkrankungen aus. 9 MET-h pro Woche entsprechen einem Maß an sportlicher Aktivität, die das Erkrankungsrisiko bei vielen Krebsarten um 15 bis 20 % senkt [2].
Mit Hilfe dieser MET-Werte können verschiedene Sportarten und Aktivitäten miteinander verglichen und Ziele definiert werden. Ausführliche Tabellen mit den MET-Werten vieler unterschiedlicher Aktivitäten aus den Bereichen Sport, Freizeit, Haushalt/Alltag und Reparatur/Garten finden Sie am Seitenende.
Beispiele:
Sie wollen 9 MET-h pro Woche erreichen. Nehmen Sie die Tabelle und summieren Sie Ihre Aktivitäten auf. Sie erreichen das Ziel durch 3 mal 1 Stunde engagiertes Gehen pro Woche („marschieren, nicht flanieren“, in der Tabelle als „Walken, niedrige Intensität“ bezeichnet). 3h x 3 MET = 9 MET-h pro Woche.
Sie haben die Zeit nicht, oder es ist Ihnen zu anstrengend? Sie können problemlos variieren: z.B. mit 4 x 30 min Gehen und 1 x 1 Stunde Radfahren pro Woche. Summe der Aktivitäten: 2h x 3 MET Gehen + 1h x 4 MET Radfahren = 10 MET-h pro Woche.
Ein anderes Beispiel wäre: 1 Stunde Gartenarbeit und 3 mal 30 min Gehen pro Woche ergibt nach dieser Berechnung: 1h x 5 MET Gartenarbeit + 1,5h x 3 MET Gehen = 9,5 MET-h pro Woche.
Diese Tabelle ermöglicht es Ihnen, die Empfehlungen zur körperlichen Aktivität nach Ihren individuellen Wünschen, körperlichen Möglichkeiten und sportlichen Interessen anzupassen. Suchen Sie sich die Bewegung, bzw. die Tätigkeiten aus, die Ihnen persönlich liegen und Ihnen Spaß machen. Variieren Sie Ihre Aktivitäten nach Lust und Laune, damit keine Langweile aufkommt.
Körperliche Aktivität wirkt sich bereits ab 9 MET-h pro Woche nachweislich positiv auf Lebensqualität, Fatigue-Beschwerden und Prognose der meisten Krebserkrankungen aus [4, 5, 6]. 9 MET-h pro Woche bedeuten wie oben beschrieben z.B. dreimal eine Stunde Spazierengehen („Gehen“, nicht „Flanieren“). Wenn Sie sich körperlich nicht so fit fühlen oder Sie nicht dreimal eine Stunde pro Woche Zeit haben, können Sie Ihre körperliche Aktivität anders gestalten. Mit der MET-Tabelle haben Sie die Möglichkeit Ihre Bewegungseinheiten selbst zusammen zu stellen. Das heißt, sie wählen die Aktivität und die Dauer, die Ihnen am meisten entspricht. Lassen Sie sich nicht abschrecken, sollten Ihnen die 9 MET-h pro Woche zu Beginn zu viel sein. Halten Sie sich immer vor Augen, dass jede Form von Aktivität und auch kurze Bewegungseinheiten bereits einen positiven Beitrag zu Ihrer Gesundheit leisten. Am wichtigsten ist es mit viel Freude regelmäßig aktiv zu sein. Der Trainingseffekt stellt sich dann nach und nach von selbst ein.
Gute Neuigkeiten für Krebspatienten sind: Bewegung wirkt sich auch nach der Diagnose positiv auf den Krankheitsverlauf und die Lebensqualität aus. Immer mehr Studien beweisen das. Patienten, die sich bewegen, spüren einen Zuwachs an Kraft und Vertrauen in den eigenen Körper und Fähigkeiten. Das körperliche Wohlbefinden verbessert sich. Darüber hinaus schützt Sport oder körperliche Aktivität in einer Gruppe (Gleichgesinnter) vor einer, so häufig zu beobachtenden, Isolation der Patienten. Dieses verbesserte Lebensgefühl hilft den Patienten, die schwierige Phase der Therapie und die Nebenwirkungen besser zu überstehen.
Auch die häufig auftretende Erschöpfungssymptomatik (Fatigue) kann durch Bewegung und körperliche Aktivität deutlich gebessert werden. In einer großen wissenschaftlichen Literaturanalyse wurden die Ergebnisse von 113 Studien mit insgesamt über 11.000 Patienten ausgewertet. Dabei konnte festgestellt werden, dass sich, im Gegensatz zur medikamentösen Behandlung, körperliche Aktivität und Verhaltenstherapie im Rahmen der psychoonkologischen Behandlung sehr positiv auf Fatigue-Beschwerden auswirken [3]. Sport ist demnach auch ein spezifisches und wirksames Mittel gegen Therapienebenwirkungen und Depressionen und verbessert entscheidend die Lebensfreude.
Ebenso wichtig sind die Auswirkungen von körperlicher Aktivität und Bewegung auf die Prognose der Krebserkrankung. In neueren, groß angelegten Studien zeigte sich, dass Bewegung nicht nur die Lebensqualität, sondern auch den Krankheitsverlauf sehr positiv beeinflusst.Patienten mit Brust-, Dickdarm-, Bauchspeicheldrüsen-, Prostata-, Lungen-, Eierstocks-, Gebärmutterschleimhaut- und Blutkrebserkrankungen, sowie Krebserkrankung des lymphatischen und blutbildenden Systems können erheblich von körperlicher Betätigung profitieren. Für aktive Patienten verbesserte sich die Prognose bei Brust-, Dickdarm- und Prostatakrebs um 30 bis 40 % [4, 5, 6, 7].
Bei anderen Tumorerkrankungen zeigte sich der positive Effekt in einer deutlich besseren körperlichen Konstitution der Patienten, was sich wiederum vorteilhaft auf die Prognose auswirkt. Aktive Patienten sind motivierter und verkraften die anstrengenden Therapien (Operationen, Chemo- bzw. Strahlentherapie) häufig besser als inaktive Patienten. Auch Nebenwirkungen der Chemotherapie wie Polyneuropathie, die oft bei platinhaltigen Chemotherapeutika auftreten und durch eine unangenehme Störung der Sensibilität und Feinmotorik an Händen und Füßen gekennzeichnet sind, können durch gezielte Übungen erfolgreich behandelt werden [8].
Interessanterweise ist der positive Effekt der körperlichen Betätigung nach einer Tumorerkrankung unabhängig vom sportlichen Engagement vor der Erkrankung. Patienten, die vor der Diagnose kaum aktiv waren, dieses Verhalten aber nach der Diagnose änderten, konnten genauso gute Erfolge durch die Bewegung erzielen wie anfänglich aktive Patienten.
Bevor Sie körperlich aktiv werden, sollten Sie sich eingehend ärztlich untersuchen und beraten lassen. Ziel der Untersuchung ist es, Risikofaktoren und Einschränkungen festzustellen und festzulegen, wie weit Ihr Körper belastbar ist, damit Sie das Training gut überstehen, keine Verletzungen davontragen und so die Vorteile der körperlichen Aktivität für sich ganz nutzen können.
Ist die medizinische Ausgangslage geklärt, ist die Beantwortung folgender Fragen wichtig, um für Sie, als Patient, eine maßgeschneiderte Bewegungstherapie festzulegen:
- Welcher Sport hat Ihnen früher Spaß gemacht?
- Welche körperliche Aktivität möchten Sie durchführen?
- Wollen Sie sich lieber alleine sportlich betätigen oder finden Sie eine Gruppe Gleichgesinnter motivierender?
Nicht immer ist es sinnvoll, sportlich aktiv zu sein. Allgemein sollten Sie sich mit Bewegung zurückhalten und ggf. zum Arzt gehen bei folgenden Symptomen:
- Übelkeit und Erbrechen
- Starken Schmerzen
- Schwindel
- Kreislaufbeschwerden
- Bewusstseinsstörung und Verwirrtheit
- Starkem Infekt mit und ohne Fieber bzw. erhöhter Temperatur
Diese Symptome merken Sie in aller Regel selbst und auch der gesunde Menschenverstand sagt einem, dass hier Ruhe und Schonung angebracht sind.
Sport ist zudem nicht ratsam:
- An Tagen, an denen Sie eine Chemo-oder Strahlentherapie erhalten haben. Dies gilt im Besonderen, wenn die Therapie das Herzkreislaufsystem bzw. die Atmung belasten oder ihre Funktion einschränken. Ihr behandelnder Arzt wird Ihnen bei diesen Therapien sicherlich vom Sport abraten.
- Bei folgenden Laborveränderung: niedrige Blutwerte des Blutfarbstoffs (Hämoglobin), der Blutplättchen (Thrombozyten) und der weißen Blutkörperchen (Leukozyten). Bei niedrigen Hämoglobinwerten ist Ihre Belastbarkeit eingeschränkt. Das Blutungsrisiko ist erhöht, wenn die Thrombozyten unter 20.000/µl sinken. Die Abwehrkräfte sind geschwächt, wenn die Leukozyten unter 2000/µl fallen. Sport und körperliche Aktivität bei Krebserkrankungen sollten immer nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt erfolgen, dem Ihre letzten Laborwerte bekannt sind.
Körperliche Aktivität mit moderater, für Sie angenehmer Intensität ist für Krebspatienten optimal. In Tabelle 1 werden Geschwindigkeiten beim Laufen, Gehen, Radfahren usw. angegeben, die als Anhaltspunkt dienen können. Es bleibt aber Ihnen überlassen, welche Intensität Sie als moderat bzw. angenehm empfinden. Es gibt verschiedene Methoden, um für jeden das richtige Maß an moderater Bewegung zu finden. Die Dauer und Intensität richten sich nach dem optimalen Pulsbereich. Im Rahmen einer medizinischen Untersuchung kann für Sie die optimale Intensität der körperlichen Aktivität ermittelt werden. Sie werden merken, dass bei regelmäßigem Training Ihre Leistung langsam aber stetig ansteigt, ohne dass Sie überfordert sind. Der optimale Pulsbereich ist altersabhängig. Er liegt etwa im Bereich von 100 bis 130 Herzschlägen pro Minute.
Eine andere Methode um zu vermeiden, dass Sie sich überanstrengen, ist das Training analog der „Borg-Skala“ (siehe Tabelle 2) [9]. Bei dieser Methode entscheidet Ihre subjektive Wahrnehmung maßgeblich darüber, wie weit Sie sich anstrengen sollen.
Wenn Sie Ausdauersport betreiben wollen (z.B. Joggen, Walken, Nordic Walking, Gehen etc.), sollten Sie sich im Bereich zwischen 11 und 13 nach der Borg-Skala bewegen. Das heißt, Sie sollten die „Anstrengung“ als „leicht“ oder „etwas anstrengend“ empfinden - sprich „Laufen ohne zu Schnaufen“ in einem Tempo bei dem Ihnen eine Unterhaltung in ganzen Sätzen möglich ist, ohne Atempausen einlegen zu müssen. Hält sich der Patient an die Einteilung der Borg-Skala, kann eine Überlastung nicht auftreten. Die Intensität und damit die MET-Stunden pro Woche steigen schrittweise mit der Verbesserung des Trainingszustandes. Das gefühlte Maß der Anstrengung bleibt gleich und sollte immer moderat, d.h. angenehm sein.
Gerade zu Beginn der sportlichen Aktivität im Ausdauerbereich empfiehlt es sich, nicht sofort „mit Vollgas“ zu starten, sondern sich zunächst 10 Minuten aufzuwärmen. Nach Ende des Trainings ist ein Cooling-down, z.B. ein kurzes Innehalten von etwa 5 Minuten sinnvoll.
Hier ein paar Tipps dazu, wie das Training gestaltet werden kann:
- Das Training soll Spaß machen. Bitte quälen Sie sich nicht. Wenn Sie keine Lust haben zu „sporteln“, hat es an diesem Tag auch keinen Sinn. Versuchen Sie es an einem anderen Tag erneut.
- Beginnen Sie mit Walken d.h. kräftiges Marschieren oder auch schnelleres Spazierengehen. „Gehen“ geht (fast) immer. Es muss auch keine Stunde sein. Auch 20 Minuten helfen und bringen Sie weiter. Nehmen Sie eine/n Freund/in oder Familienmitglied mit, der/die helfen kann, wenn Sie erschöpft sind. Das gibt Ihnen am Anfang ein Gefühl der Sicherheit.
- Bauen Sie Ihre körperliche Aktivität in Ihren normalen Alltag ein. Gehen oder Radeln Sie zum Einkaufen und erledigen Sie Ihre täglichen Aufgaben zu Fuß oder mit dem Rad. Benutzen Sie öffentliche Verkehrsmittel, denn der Weg von und zu den Haltestellen ist auch Bewegung. Gehen Sie Treppen, sofern es Ihnen möglich ist.
- Planen Sie in Ihrem normalen Tagesablauf feste Zeiten für körperliche Aktivität ein, z.B. Gymnastik vor der morgendlichen Dusche, einen Spaziergang vor oder nach dem Abendessen.
- Halten Sie sich in Ihrem Wochenplan feste Termine frei, z.B. Montag 8.00 Uhr mit einer Freundin oder Leidensgenossin „walken“, Mittwochs Turnen in der Gruppe, Freitags Radfahren bei gutem Wetter, am Wochenende Wandern oder im Winter Langlaufen mit dem Partner etc. Sie sehen, es gibt unzählige Möglichkeiten die entsprechende MET-Zahl pro Woche zu erreichen.
- Planen Sie Ihren Urlaub auch im Hinblick auf sportliche Aktivitäten, z.B. Wanderurlaube, Radreisen, Winterurlaube mit Langlaufen oder Schneeschuhwandern.
- Nutzen Sie die Angebote Ihrer Stadt oder Kommune und den örtlichen Sportvereinen. Manche Sportvereine bieten auch spezielle Krebssportgruppen an. Erkundigen Sie sich unter www.aktiv-gegen-krebs.bayern.de. In Ihrer Nähe ist sicherlich eine solche Krebssportgruppe aktiv. Auch Patientenselbsthilfeorganisationen kennen spezielle Angebote zur körperlichen Aktivität.
- Ainsworth et al.: Compendium of physical activities: an update of activity codes and MET intensities. Med Sci Sports Exerc, 2000, Vol.32, Suppl.9, S.498-504
- Moore et al.: Association of Leisure-Time Physical Activity with Risk of 26 Types of Cancer in 1.44 Millions Adults; JAMA16, 2016
- Mustian et al.: Comparison of Pharmaceutical, Psychological, and Exercise Treatments for Cancer-Related Fatigue: A Meta-analysis, JAMA Oncol. 2017, 3(7):961-968
- Jones et al.: Effects of an oncologist's recommendation to exercise on self-reported exercise behavior in newly diagnosed breast cancer survivors: a single-blind, randomized controlled trial, Ann Behav Med, 2004 (28), Vol.2 105-13
- Holmes et al.: Physical activity and survival after diagnosis of invasive breast cancer Cancer Epidemiol Biomarkers, Prev Vol.17 Nr.2. 379-86, 2008;
- Meyerhardt et al.: Impact of physical activity on cancer recurrence and survival in patients with stage III colon cancer: findings from CALGB 89803, J Clin Oncol 2006, Vol. 24, Nr.22, 3535-41
- Meyerhardt et al.: Energetics in colorectal and prostate cancer, 2010, Vol 28 Nr.26, 4066-73
- Courneya et al.: Effects of aerobic and resistance exercise in breast cancer patients receiving adjuvant chemotherapy: a multicenter randomized controlled trial, J Clin Oncol, 2007, Vol 25 Nr.28, 4396-404
- Borg G.: Perceived exertion as an indicator of somatic stress, Scand J Rehabil Med, 1970, Vol.2 Nr.2, 92-8
Bayerische Krebsgesellschaft e.V.
Nymphenburger Str. 21 a
80335 München
Krebsnachsorge
Team der Psychosozialen Krebsberatungsstelle München
089 548840-21 / -22 / -23
Reha-Sportverein Allach e.V.
Elly-Staegmeyr-Str. 15
80999 München
Krebsnachsorge
Brigitte Hommel
089 8129092
Kuratorium für Prävention und Rehabilitation an der TU München e.V.
Georg-Brauchle-Ring 58
80992 München
Krebsnachsorge
Dr. Christoph Lammel
089 289 24420
Gesundheits- und Rehasportverein Bayern e.V.
Implerstr. 24
81371 München
Krebsnachsorge
Patrizia Mayer
089 76755355
TV 1864 Altötting e.V.
Burghauser Str. 50
84503 Altötting
Krebsnachsorge
Birgit Schmid/Gabi Petermeier
Tel. 08671 6069
Sportclub Biberbach
Mozartweg 17
86485 Biberbach
Krebsnachsorge
Wolfgang Jarasch
Tel. 08271 2106
Reha- und Gesundheits-Sportverein Dachau e.V.
Aurikelweg 2
85221 Dachau
Krebsnachsorge
Marlene Pöller
Tel. 08131 3101200
ASV Dachau e.V.
Gröbenrieder Straße 21
85221 Dachau
Krebsnachsorge
Michaela Luckner
Tel. 0 81 31/568117
Fit & Fun Club e.V.
Marienplatz 10
84405 Dorfen
Krebsnachsorge
Jenny Hindrichs
Tel. 08081 959210
jenny.hindrichs@sportpark-fit-fun.de
Prävention- und Gesundheitssportverein Erding e.V.
Schollbach 17
85435 Erding
Krebsnachsorge
Simon Klawe
Tel. 08122 91100
Fit-Life Präventions- und Rehabilitationsverein e.V.
Von-Brug-Str. 7 – 11
82467 Garmisch-Partenkirchen
Krebsnachsorge
Axel Hof
Tel. 08821 948481
Gesundheits- und Rehasport Würmtal e.V.
Beckerstraße 18
82131 Gauting
Krebsnachsorge
Doris Schuker
Tel. 0 89 8 50 96 09
Ulrike Schob
Tel. 089 8599497
Gesundheitszentrum Gröbenzell e.V.
Danziger Str. 28
82194 Gröbenzell
Krebsnachsorge
Angelika Foulkes
Tel. 0176 92371626
Tel. 08142 580480
Rehabilitations- Behinderten- und Versehrtensportgruppe
Herzog-Ludwig-Str. 5 e
89423 Gundelfingen an der Donau
Krebsnachsorge
Armin Pausewang
Tel. 09073 2789
Behinderten- und Versehrten-Sportverein e.V.
Vorwaltnerstraße 24
85049 Ingolstadt
Krebsnachsorge
1. Vorsitz. Gerhard Gmeiner
Tel. 0841 42565
TSV Kirchdorf e.V.
Ahornweg 10
84375 Kirchdorf am Inn
Krebsnachsorge
Werner Zienert
Tel. 0171 2383077
Eisenbahner Turn- und Sportverein 09 Landshut e.V.
Siemensstraße 2
84030 Landshut
Krebsnachsorge
Alexandra Hofbauer
Tel. 0871 52155
ETSV 09 Geschäftsstelle
0871 71416
Rehavital Gesundheitssport e.V.
Altdorfer Str. 38
84030 Landshut
Krebsnachsorge
Wolfgang Scheer
Tel. 0871 74050
Turnverein Lauingen 1869 e.V.
Schlösslestr. 3
89415 Lauingen
Krebsnachsorge
Michaela Pappe
Tel. 07327 329
Osteoporose-Selbsthilfe e.V.
Albrecht-Nützel-Weg 21
86916 Kaufering
Krebsnachsorge
Petra Schneider
08191 64503
Turnverein Kempten e.V.
Aybühlweg 67
87435 Kempten
Krebsnachsorge
Melanie Würr
Tel. 08374 7546
Geschäftsstelle 0831 85159
Verein für Gesundheitssport, Rehabilitation und Sporttherapie e.V.
Lindauer Str. 112
87439 Kempten
Krebsnachsorge
Robert Pfund
Tel. 0831 511472
Gesundheitssport und Heilverein
Bismarckstr. 23
87700 Memmingen
Krebsnachsorge
Susanne Steigerwald
Tel. 0 83 31 70 20 42
BVSG Mindelheim / Hans Fischer
Ebertstr. 14
87719 Mindelheim
Krebsnachsorge
Hans Fischer
Tel. 0 82 61 62 06
Frau Geirhos
Tel. 0 17 28 32 15 45
Reha- und Gesundheitssportverein Moosburg
Starenweg 2
85368 Moosburg an der Isar
Krebsnachsorge
Martin Hofmair
Tel. 08761 4836
Behinderten- und Versehrtensportverein
Josef-Kyrein-Straße 13 b
85579 Neubiberg
Krebsnachsorge
Heinz Hagen
Tel. 089 6016234
Gesundheitssportverein Penzberg e.V.
Im Thal 15
82377 Penzberg
Krebsnachsorge
Martina Gundhardt
Tel. 0152 06415090 oder 08856 8033653
rehabewegt e.V.
Raiffeisenstr. 30
85276 Pfaffenhofen an der Ilm
Krebsnachsorge
Sabine Mann
Tel. 08441 496443
Vitalsportgemeinschaft Pullach e.V. (VSG Pullach)
Rosenstr. 12b
82049 Pullach im Isartal
Krebsnachsorge
Heinrich Fischer
Tel. 089 799903 oder 0178 7999033
Vital- und Rehasportgruppe im TSV Bad Reichenhall (VRSG)
Hallgrafenstr. 33 g
83435 Bad Reichenhall
Krebsnachsorge
Susanne Enzensberger
Tel. 0 86 66 98 94 72
Behinderten- und Rehabilitations-Sportverein Rosenheim e.V.
Aisinger Str. 76
83022 Rosenheim
Krebsnachsorge
Kurt Gantner
Tel. 08031 236959
TSV Rottenburg Abt. BRSG
Moosbergstr. 21
84056 Rottenburg
Krebsnachsorge
Franz Deh
Tel. 08781 1669
Rehabilitationssportverein Sonthofen e.V.
Martin-Luther-Str. 18
87527 Sonthofen
Krebsnachsorge
Daniel Wahl
Tel. 08321 800325
Gesundheit in einem Boot – Patienten-Angebot an den Standorten Starnberger See und Chiemsee
Dies ist ein wöchentlich stattfindendes Rudertraining des gemeinnützigen Vereins Gesundheit in einem Boot e.V. für Patienten mit/nach einer Tumorerkrankung. Hier wird Patienten in Kleingruppen und unter individueller sportmedizinischer Betreuung der Rudersport nähergebracht.
Einzelheiten und aktuelle Informationen zu den Trainingszeiten können momentan nur über Email unter info@gesundheitineinemboot.de sowie telefonisch unter: 08151-555 12 62 erfragt werden, da die Homepage www.gesundheitineinemboot.de aktuell überarbeitet wird.
Turn- u. Sportverein Traunreut e.V.
Berlinerstr. 19
83301 Traunreut
Krebsnachsorge
Kurt Schmoll
Tel. 08669 4545 oder 0173 1966813
SV Lohhof e.V.
Bezirksstr. 27
85716 Unterschleißheim
Krebsnachsorge
Daniela Klimke
Tel. 0176 81150306
Rehabilitations-Sport-Gemeinschaft (RSG) Wolfratshausen e.V.
Thorerstr. 9
82547 Eurasburg
Krebsnachsorge
Heinz-Walter Böttcher
Tel. 08179 92233
ActiveOnkoKids-Netzwerk
Tumorerkrankungen machen leider auch nicht vor Kindern und Jugendlichen halt. Viele Betroffene und besonders die Eltern fragen sich: Wie belastbar ist mein Körper? / Wie belastbar ist mein Kind?
Körperliche Aktivität ist im Wachstumsalter enorm wichtig und kann auf vielschichtigen Ebenen die Genesung von einer Tumorerkrankung beeinflussen. Das ActiveOnkoKids-Netzwerk hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Sport- und Bewegungsförderung für Kinder und Jugendliche während und nach einer Krebserkrankung zu verbessern. Informieren Sie sich hier oder wenden Sie sich an:
Dr. Miriam Götte und Dr. Sabine Kesting
E-Mail: active.oncokids@uni-muenster.de
Tel.: 0251 83 55699
Segelrebellen. Dein Leben. Dein Abenteuer.
Junge Menschen, die plötzlich an Krebs erkrankt sind, wollen einfach nur wieder normal sein. Etwas erleben und beweisen, dass sie wieder da sind und jetzt richtig durchstarten können. Segelrebellen ist eine gemeinnützige Organisation, die jungen Krebspatienten die Teilnahme an Offshore-Segeltörns ermöglicht.
Offshore-Segeln ist grenzenlose Freiheit auf dem Meer. Mit diesem Ansatz bietet Segelrebellen jungen Menschen nach ihrer Krebserkrankung eine wirksame und sinnvolle Hilfe, um wieder auf die Beine zu kommen. Den Krankhausalltag lassen wir an Land zurück, jetzt zählen nur noch der Moment, sowie die vielen kleinen und großen motivierenden Abenteuer. Die Törns finden fast ganzjährig auf verschiedenen Routen in Nord- und Ostsee statt. Voraussetzung für die Teilnahme ist hauptsächlich eine große Motivation, Segelwissen vermitteln wir vor Ort und für alles andere finden wir auch eine Lösung. Leinen los!
Informationen über die Segelrebellen erhalten Sie unter www.segelrebellen.de
Um an einer onkologischen Rehabilitationssportgruppe teilnehmen zu können gibt es spezielle Formulare von den gesetzlichen Krankenkassen bzw. der Deutschen Rentenversicherung e.V. Eine wichtige Information vorab: Jedem Krebspatienten steht diese Unterstützung zu und kann mit dem entsprechenden Formular eingefordert werden.
Etwas problematischer ist hier leider die Situation für Privatversicherte. Da Rehamaßnahmen dieser Art nicht im Leistungskatalog enthalten sind, wird häufig im Einzelfall über eine Kostenübernahme entschieden. Für bessere Aussichten auf Erfolg sollten Sie sich den Bedarf einer Rehamaßnahme von Ihrem Arzt bescheinigen lassen (hierfür gibt es kein spezielles Formular) und sich anschließend mit der ärztlichen Bescheinigung an Ihre Versicherung wenden.
Onkologischer Rehabilitationssport am Kuratorium München
Sprechzeiten: Mittwoch 14:00 bis 16:00 Uhr und Donnerstag 14:30 bis 15:30 Uhr
Tel. 089 289 24420
Bei den gesetzlichen Krankenkassen nennt sich das Formular "Antrag auf Kostenübernahme für Rehabilitationssport (Muster 56)". Über dieses Formular stehen dem Patienten in der Regel 50 Übungseinheiten in einer Rehabilitationssportgruppe zu, welche in einem Zeitrahmen von 18 Monaten (Richtwert) abtrainiert werden sollen. Bei chronischen Erkrankungen, wozu auch die Polyneuropathie gezählt wird, sind 120 Übungseinheiten in einem Zeitraum von 36 Monaten (Richtwert) vorgesehen.
Den Antrag auf Kostenübernahme erhalten Sie von Ihrem behandelnden Arzt. Hier können Sie sehen, wie das Muster 56 aufgebaut ist (verbindliches Muster, Freigabe ab 01. Juli 2011).
Das Formular der Deutschen Rentenversicherung nennt sich "Verordnung von Rehabilitationssport / Funktionstraining – Formular G850" und wird meistens im Anschluss an eine stationäre Reha von der behandelnden Klinik ausgestellt. Da das Ziel der Verordnung aus der Wiedereingliederung in das Arbeitsleben besteht, wird es ab dem Rentenalter nicht mehr verschrieben. Die Verordnungsdauer beträgt in der Regel 6 Monate. Bei einer Verordnung von mehr als 6 Monaten bis längstens 12 Monaten ist eine ausführliche Begründung des Arztes erforderlich. Das Training kann bis zu 2x je Woche verordnet werden, mit einer ausführlichen Begründung auch 3x je Woche (soweit die Häufigkeit in der Reha-Einrichtung angeboten wird). Aus sportwissenschaftlicher Sicht sollten Sie mindestens 2–3x pro Woche aktiv sein.
Der Rehabilitationssport kann verordnet werden, wenn die (Primär-) Therapie (Operation und / oder Strahlentherapie und / oder antineoplastische Therapie) abgeschlossen ist. Im Einzelfall kann Rehabilitationssport auch vor Abschluss der (Primär-) Therapie verordnet werden: Es muss dann sichergestellt sein, dass die behandelnde Ärztin / der behandelnde Arzt während der laufenden Therapie überprüft, ob die Fortsetzung des Rehabilitationssports aus medizinischer Sicht gerechtfertigt ist.
Das Formular G850 ist auf der Seite der Deutschen Rentenversicherung abrufbar.